Dienstag, 30. September 2014

Familienzuwachs á la Turtle (L.)

Sieben Leute in einem Haushalt und nun endlich das erste „Pet“! Eine hammermäßige Wasserschildkröte. Aber von Anfang an.
Sonntagmorgen 8:00h. Ich, noch relativ fertig vom vortägigen Brightontrip, lümmelte noch in meinem Bett herum, als es an meiner Tür klopfte (sind wir ehrlich: es bummte und das nicht nur einmal). Luise total verpennt und natürlich im Schlafanzug, öffnete die Tür und findet die beiden kleinen Twins kichernd auf dem Boden vor... ob ich denn kurz Zeit hätte, fragten sie total überdreht. Die Frage erübrigte sich, da mich beide schon am rechten und linken Arm gepackt hatten. Also gut, ein Stockwerk nach unten in das Zimmer der beiden und hoffen, dass dich nicht die ganze Familie in dem Aufzug sieht, dachte ich mir. Wie es nicht anders sein durfte, kam mir selbstverständlich die ganze Family über den Weg gelaufen mit einem „Morning, did you sleep well?“. Soweit so gut.
Dann im Zimmer der beiden, die neue Eroberung... der ultimative fish tank für die neue water turtle. Wow! Dafür der ganze morgige Aufwand. Ich hatte mit etwas coolerem gerechnet, aber bloß nichts anmerken lassen! Natürlich musste ich noch meine Meinung für den passenden Namen des Neuzuwachses abgeben (ehrlich gesagt, keine Ahnung welche zwei Namen ich dann aus den ca. 40 zur Auswahl stehenden wählte). So, soweit zum morgigen Erlebnis. Am Abend, als ich nachhause kam, war das erste was ich daheim vernahm nach meinem obligatorischen Ruf „Hey guys!“ durchs Haus, ein „OHHHH MY GOSH! LUUU!“. Teil Zwei der Vorführung begann... Sandy, unser neues Familienmitglied war im Laufe des Tages eingezogen und wurde mir selbstverständlich gleichmal eine halbe Stunde lang vorgeführt... echt spannend so einer Schildkröte beim Schwimmen und Luft holen zu zusehen. Aber auch hier war die bessere Lösung, alles klaglos hinzunehmen und die üblichen Wow-Laute und „Amazing!“ - Kommentare rauszuhauen.
Wie oben erwähnt wurde die Superturtle auf den Namen Sandy getauft; dumm ist allerdings nur, dass sich die beiden Kleinen nicht einigen können, ob Sandy jetzt ein Junge oder ein Mädchen ist. Damit ist der nächste große Streit in den nächsten Wochen vorprogrammiert, was wiederrum eine große Freude meinerseits hervorruft, da ich mir eine Lösung aus den Fingern saugen darf, wie man dieses Problem nun lösen darf.
Sehr witzig zu beobachten ist allerdings das Phänomen, wie die Kids versuchen den Musikgeschmack von Sandy zu ermitteln. Tanzt es (wegen Mangel des Geschlechtes, bediene ich mich am Neutrum), was so viel heißt, dass Sandy rumschwimmt, mag es das Lied. Bisher scheint die kleine Turtle allerdings nicht auf die Favos meiner Kids zu stehen (Little Mix, Ellie Goulding, Pharell Williams und so weiter), sondern zum großen Entsetzen aller (inklusive mir!) auf OneDirection... Jetzt hoffen alle, dass es nicht auch noch ein Belieber ist.
Unsere Mission seit gestern Abend lautet also, eine/n „Gouldinger“ aus ihr/m zu machen! Ich für meinen Teil allerdings hoffe, dass diese Mission die beiden von der dauerhaften Diskussion, des Geschlechtes ablenkt. Cheers!

Meow, Luise

Dienstag, 16. September 2014

Introduction Day war Plötzinn

Nach Angaben von Smartaupairs machten sich vorgestern 130 Au Pairs auf den Weg zum International Student House in London, um am großartig angepriesenen und heiß erwarteten Introduction Day teilzunehmen.
Mit  dreiviertelstündiger Verspätung (dauert, bis alle Weiber ihre Namenssticker haben) ging es dann los. Es folgte eine wahnsinnig spannende Präsentation vom Smartaupairsteam in der unter anderem Themen zur richtigen Kindererziehung und Heimweh ("...hat ja auch wirklich jeeeeeder schon von euch durchgemacht...") abgehandelt wurden. Neu war dabei allerdings nix, da das alles schon in den Heften stand, die man zum Einzug bei seiner neuen Familie zugeschickt bekommen hatte. Nach gefühlten Ewigkeiten und etlichen Zugrinsern zu den Nachbarinnen fand dann zumindest diese Vorstellung ihr Ende. Aber Pustekuchen, das war erst der Anfang... es folgte eine Nanny, die einen auch zur Nanny ausbilden kann (was genau sie tut, können wir irgendwie aus unerfindlichen Gründen nicht wiedergegeben). Hängen geblieben ist: Kinder nicht allein in der Wanne lassen, von verschluckbaren Kleinteilen fernhalten und nie gleichzeitig ein Kind und ein heißes Getränk halten. Also wieder nichts Neues, da dies logische Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Kindern sind.
Es folgte der einzige interessante Beitrag. Ein Mann, der von Reisen in Großbritannien erzählte. Allerdings erhielt er schon aufgrund seines Geschlechts, seines Alters (okay und auch seines Aussehens) mehr Aufmerksamkeit als der Rest der Speaker. Das Phänomen lässt sich wie folgt beschreiben: Typ geht auf die Bühne, alle richten sich von ihrer eher gelangweilten Körperhaltung zu einer aufrechten und aufmerksamen auf und widmen ihm ihre volle Konzentration. Äußerst amüsant und gut zu beobachten aus der letzten Reihe.
Anschließend betrat ein kleiner Mann die Bühne. Alle nahmen wieder ihre gelangweilte Haltung ein und zückten auch schon langsam das Handy. Den Beitrag über eine Sprachschule in Richmond (London) fand kaum jemand interessant, da man entweder schon eine Spachschule gefunden hatte, oder einfach nicht in London wohnt. War also auch nicht so der Burner.
Irgendwann war dann auch dieser spannende Beitrag zu Ende und man konnte endlich zu den herbeigesehnten "refreshments" rennen. Refreshments aka Tee, Kaffee und Kekse. Wow. Das hatte wohl keiner erwartet. Für 15 Pfund (fast 20 Euro!), die unter anderem "Essen und Trinken" beinhalten sollten hatte, man sich doch irgendwie was anderes vorgestellt.
Nach der Pause, ging es mit Kennenlernspielen weiter. Diese wurden mehr oder auch eher weniger ernst genommen und durchgeführt.
Es folgte ein "Wer zeichnet das beste Nashorn?"- Wettbewerb. Ebenfalls ein Programmpunkt, der nicht unbedingt der anwesenden Altersklasse entsprach (Sorry Smartaupairs; Joke verfehlt). Auch besonders toll, wenn bei der Preisverleihung die Kunstwerke (ca. 10 cm groß) hochgehalten werden und man in der letzten Reihe selbstverständlich auch alles sehen kann.
Endlich: Der herbeigesehnte Moment des Endes und alle rannten mit knurrendem Magen dem Ausgang entgegen. Wir haben uns mit einer Gruppe aus rund 25 Leuten zu Pizza Express begeben und dem dortigen Personal erstmal einen mittelschweren Schock und das Geschäft des Tages beschert.

Somit lässt sich dem Besuch im Pizza Express und anschließend im Regent´s Park noch das meiste abgewinnen (auch, wenn sich bei letzterem definitiv das Fazit ziehen lässt: Popis werden ziemlich kalt, wenn man 2 Stunden auf dem Rasen hockt).

Meow,
Angelina und Luise

Dienstag, 2. September 2014

Dealing with two sets of twins (L.)

Luise hier. Wie ich ja schon erwähnte bin ich in eine Familie mit vier Kindern (an sich nichts Neues) gekommen, aber zwei Paar Zwillinge haben es wirklich in sich.

Kurze Erklärung und Charakteristika:
Die beiden Älteren sind zwölf Jahre alt. Ein Mädchen (E.) und ein Junge (D.). Ich bin der Meinung, besonders E. ist in der Vorpubertät. Nichtsdestotrotz ist sie ein cooles Mädchen, was verdammt gut Hockey spielt, wie ich bei einem gemeinsamen Match erfahren musste (an dieser Stelle ein Dank von meinem malträtierten Schienbein). Sie hasst es zu verlieren und ist bei Mannschaftssportarten ziemlich ehrgeizig, was unsere Base bis dato ist (ändert sich noch). Mit D.  habe ich manchmal etwas Mitleid, da er der einzige Junge hier ist (Glück für ihn und mich, dass wir beide Fußball lieben und spielen). Hinzu kommt, dass seine gleich alte Schwester gut einen Kopf größer ist, was ihm überhaupt nicht passt. Unsere Base: Der Humor.

Die beiden Jüngeren sind zwei zucksüße und gleichzeitig auch echt coole Mädels (F. und M.) von (bald) 10 Jahren, wie sie immer wieder betonen. F. spielt Klavier, so dass wir sofort eine Base hatten und ich schon jetzt zu ihrer Ersatzklavierlehrerin mutiert bin. Sie ist ein bisschen die Quasselstrippe der Familie und ihr ist es ziemlich egal, ob ich auch alles verstehe, was sie so erzählt. M. ist die Ruhige und meiner Meinung nach das richtige Mädchen der Familie (was nicht heißt, dass sie ne Prinzessin oder Zicke ist). Sie liebt es in ihrem Zimmer zu sitzen und zu lesen (unsere Base).Und sie ist verrückt nach billigen Zaubertaschen- und Kartentricks, was ich ihr aber natürlich niemals sagen würde.

Soweit so gut... mir fiel sofort auf, dass es wirklich stimmt, dass Zwillinge diese besondere Verbindung  haben von der immer geredet wird (E. und D. bestreiten dies aber vehement... Zitat E:"I have talent, and D. can´t anything"). Beim Spielen von UNO wird sich immer gegenseitig geholfen, aber nur dem dazugehörigen Zwilling! Selbiges beim Fußball spielen: Beide Zwillingspaare mögen es überhaupt nicht gegeneinander zu spielen... Doof, so ist es immer die gleiche Teamkonstellation (E. und D. gegen F. ,M. und mich). Oder eine Situation heute: F. , M. und ich schauen Tv, aber man konnte nichts verstehen, weil der Wind durchs offene Fenster pfiff. Beide Zwillinge setzten sich (ohne Absprache!!!) in Bewegung. Eine schloss das Fenster, die andere machte den Fernseher lauter und ich mit offenen Mund da, was bei den beiden dann für Erheiterung sorgte.
Tja und dann war gestern ein richtiger Streittag zwischen E. und F. ... wegen jeder Kleinigkeit, egal ob beim Cricket, beim Fußball oder bei UNO... es endete immer damit, dass E. wütend in ihr Zimmer stapfte und F. heulend an meiner Schulter hing. Das ganze Theater wirklich nur wegen Kleinigkeiten. Leichte Überforderung meinerseits, aber M. (hier wieder: die Verbindung!) und ich gaben unser Bestes F. wieder zu beruhigen und meine Hostmum meinte, dass solche Situationen wohl ganz normal wären (wurde mir von F. auch sofort bestätigt): "They have some days that are both in a bad mood. It always ends in "little" catastrophys".

Naja, mal sehen was das noch so gibt mit den vier Dutchmonkeys (hab ich von meiner Hostmum geklaut den Ausdruck)... aber ich habe sie jetzt schon alle liebgewonnen und finde sie extrem cool, auch wenn sie mir vor allem beim Spielen draußen etwas zu viel Energie haben.

Latest News: Ich habe meinen Banktermin überlebt und es geschafft ein Konto zu eröffnen! Meine Banklady Emma kennt zwar jetzt meine ganze Lebensgeschichte (keine Ahnung, warum die das hier so genau wissen wollen), aber sie war auch wirklich nett und tat alles dafür, dass ich sie auch wirklich vollkommen verstehen konnte. Tschaka! Auch habe ich meine erste Reise mit meiner Oystercard geschafft und bin im Doppeldecker Bus rumgedüst.

Meow, Luise xxxx (4xfor4kids)

P.S.: Ebenfalls arbeite ich noch weiter an dem Ausruf "Fish!". Noch kommt mir immer das falsche Wort über die Lippen.


Montag, 1. September 2014

Driving on the wrong side... (A.)

Ich bins wieder. Muss meine heutigen Erfahrungen teilen. Ich bin nämlich Auto gefahren. Ging ganz entspannt los. Als seelischen Beistand hatte ich einen der Opas dabei, der früher Fahrlehrer war, was mich wirklich beruhigte. Ich also total tapfer in den Polo gestiegen und los ging's. Einmal hab ich ausversehen den Bordstein mitgenommen, aber was soll man machen, ich kann mich ja nicht immer drauf konzentrieren auf der linken Seite zu fahren UND mit links zu schalten. Apropos links schalten. Ewww. Das is total komisch. Aber nach dreimal um den Block fahren hab ich mich langsam dran gewöhnt.
Zwei Stunden später durfte ich meinen Gastvater zur Werkstatt verfolgen, was sich als Abenteuer herausstellte, da die Straßen sowas von eng waren..und ich allein im Auto..yay.
Irgendwie haben wir's aber doch wieder heil nach Hause geschafft. Ich wusste nicht, dass Autofahren einen so schaffen kann. Zum Glück muss ich eigentlich nur eine Strecke fahren.

Ein weiteres tolles Erlebnis meines Tages war das Betätigen meines Fernsehers. Ich habe Fernseher und Receiver angeschaltet aber da wars dann auch schon vorbei..niiichts ging. Nach einer Viertelstunde hab ich dann aufgegeben und mir nach guter englischer Manier einen Tee gegönnt.
Cheers

Meow, Angelina xx